Motorprobleme

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Folgende Probleme wurden gelöst:

- Gestank in der Heizungsluft

Zunächst sollte man sicher sein, um was für einen Geruch es sich wirklich handelt. Ein undichter Tank, angerostete Benzinleitung oder überkochende Batterie verursachen ebenfalls üble Gerüche. Abgase kommen dagegen meißt nur bei eingeschalteter Heizung in das Wageninnnere. Als erstes erfolgt eine Sichtprüfung von Auspuff, Heizbirnen und Motor auf Ölverlust. Hier ist vor allem der Übergang vom Auspuff zur Heizbirne unbedingt auf Dichtheit zu prüfen. Das restliche Auspuffsystem muß natürlich auch dicht sein. Wenn der Motor mit Standgas läuft, kann man beide Endrohre mit einem Lappen zuhalten. Normalerweise müßte der Motor jetzt ausgehen. Ansonsten müßte es irgendwo zischen. Undichte Ventildeckel und Öl, das dann über die Heizbirnen läuft, sind eigentlich leicht zu erkennen. Kommt man hier zu keinem Ergebnis, sollten einmal die Heizschläuche unter dem Wagen wechselseitig entfernt werden, so daß die Heizung nur einseitig funktioniert. Vielleicht läßt sich die Quelle so besser lokalisieren. Wenn das Auspuffsystem absolut dicht ist, können Gase nur noch über das Kühlgebläse aus dem Motorraum angesaugt werden. Als Quelle für Öldämpfe kommt hier eigentlich nur ein undichter Öleinfülldeckel oder Kurbelentlüftungsschlauch in Betracht. Letztendlich kann noch ein undichter Ölkühler im Gebläsekasten für Gestank sorgen, wenn die Öltropfen über die heißen Zylinder laufen. In diesem Falle sollten Ölspuren hinter dem Gebläsekasten zu erkennen sein.
Alles in allen ist die Sache ein komplexes Problem, da viele Käfer mit röhrendem Auspuff, wild geschweißten Heizbirnen oder öltriefendem Motor umherfahren, wo die Heizung ansonsten normal funktioniert, wenn sie denn funktioniert.

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- Öltemperatur

Als normal und zulässig sind Öltemperaturen anzusehen, die 100 Grad plus die jeweilige Außen- (Schatten-) Temperatur nicht überschreiten. So gesehen liegen auch 130 bis 140 Grad zwar an der oberen Grenze, sind jedoch nicht ungewöhnlich. Allerdings wurden 1970 Änderungen am Ölkreislauf vorgenommen, um die Temperatur um zirka 12 Grad zu senken. Dies gibt mehr Sicherheit für den Fall, falls die Zündung nicht stimmt, der Motor stark verschmutzt oder die Oktanzahl (in bestimmten Ländern) zu gering ist. Wenn diese Punkte berücksichtigt wurden und eine ausreichende Menge guten Schmieröls im Motor ist (evtl. 20 W/50) braucht auf flotte Fahrweise nicht verzichtet zu werden.

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- Saugrohrvorwärmung

In Auspuffdichtsätzen ist neben den normalen Dichtungen für das Saugrohr mit 19mm Öffnung auch eine mit einem nur 6 mm großen Loch enthalten. Diese ist für Motoren bis August 1970 bestimmt, falls diese im Schub zum Auspuffpatschen neigen. Die Dichtung kommt dann auf die linke Seite und sorgt für eine etwas schwächere Beheizung des Saugrohres.

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- Ölwechselintervall

Da der Käfermotor serienmäßig nicht über einen Ölfilter verfügt, sollten die Wechselintervalle möglichst kurz gwählt werden (max. 5000 km). Moderne Öle halten den Schmutz in der Schwebe, er kann sich nicht mehr absetzen und wird so jedesmal mit in Umlauf gebracht. Man sollte daher ein preiswertes Öl benutzen und dieses häufiger wechseln, als mit einem teuren und angeblich guten Öl 10000 km zu fahren.

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- Auspuff-, Heizbirnenarten

Für den Käfer gibt es im Wesentlichen 3 verschiedene Auspuffarten (abgesehen von Kat und Oldieausführungen). Beim 34PS Motor paßt nur ein Topf. Dies liegt am Hubraum, bzw. an der Kurbelwelle mit nur 64 mm Hub. Alle anderen Motoren haben einen Hub von 69 mm. Sie sind damit etwas breiter als der 34PS Motor. Dadurch müssen auch die Auspuffanlagen etwas breiter sein als beim 1200er. Ansonsten sind die Auspuffanlagen beim 40,44 und50PS Motor gleich und somit auch austauschbar. Mit einer Ausnahme: die doppelte Vorwärmung, teilweise verwendet bei 44 und 50PS Motoren. Dieser Auspuff ist auch erheblich teurer als die einfache Ausführung, dafür aber immerhin bei 44 und 50Ps gleich.
Mit den Heizbirnen ist es etwas einfacher. Hier gibt es für alle Motoren nur 2 verschiedene Typen: Linke und Rechte.

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Wasserboxer 2.1,Einbau in Käfer

Der 2.1 l Wasserboxer paßt ohne Problem an das Käfergetriebe. Einzige Ausnahme ist das Nadellager im Schwungrad. Da der Wasserboxer das Schwungrad und die Kurbelwelle des TYP 4 Motors besitzt, muß genau wie beim Einbau dieses Motors das Schwungrad aufgeborht und ein Nadellager (HK1512) eingesetzt werden. Das Nadellager sitzt sonst bei diesen Motoren in der Kurbelwelle anstatt in der Hohlschraube wie beim TYP 1 Motor. Dafür ist aber die Antriebswelle des Käfergetriebes zu kurz. Ohne Versetzung des Lagers hätte die Antriebswelle also kein Gegenlager und die Kupplung würde nicht richtig funktionieren. Ansonstem steht dem Einbau nichts im Wege, abgesehen von der Wasserkühlung und der Einspritzanlage (hier kann man aber auch Weber-Doppelvergaser verwenden).

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- Benzinsorten

Normalerweise können alle Käfer mit serienmäßigen Motoren (30-50 PS) mit Normal Benzin gefahren werden. Vor einiger Zeit sind aber viele Käfer-Fahrer auf Super umgestiegen. Dies taten sie aber nur, weil Super als einzige Sorte noch verbleit angeboten wurde. Seitdem es Super aber auch nur noch unverbleit gibt, kann getrost wieder auf Normal umgestiegen werden, denn der Käfer braucht nicht die höhere Oktanzahl des Superbenzins, sondern das Blei zur Schmierung der Ventilsitze. Als Ersatz gibt es jetzt dieverse Zusätze, die man vor dem Tanken in den Tank kippen kann. Über die Notwendigkeit gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen. Neuere Mexikokäfermotoren sind angeblich Bleifreitauglich und bei älteren Motoren hat sich in früherer Zeit so viel Blei abgelagert, daß dies für den Rest der Laufzeit ausreichen dürfte. Ich selbst fahre mit meinem Alltagskäfer auch schon längere Zeit ohne Probleme ohne Zusätze. Allerdings kontrolliere ich regelmäßig das Ventilspiel und vermeide Vollgasfahrten bei heißem Sommer-Wetter.

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- Einstellung von getuntem Motor

Muß ein leistungsgesteigerter Motor (Typ 1 oder 4) eingestellt werden, so können als Richtwerte die Daten eines normalen Motors genommen werden.
- Schließwinkel 44-50 Grad
- Ventilspiel 0,15 mm
- CO 2-4 Prozent
- Leerlaufdrehzahl 850 - 950 U/min
- Zündzeitpunkt 7,5 Grad vor OT
Wenn der Motor beim Beschleunigen klingelt, so sollte der Zündzeitpunkt etwas zurück genommen werden, gerade bei hochverdichteten Motoren. Für die Düsenbestückung der Vergaser kann keine allgemeine Vorgabe gegeben werden. Diese hängt zu stark von dem jeweiligen Motor ab. Hier hilft nur testen,testen, testen - am Besten auf einem Leistungsprüfstand oder viel Erfahrung. Der Motor darf aber auf keinem Fall zu mager laufen, da sonst auch die Temperatur zu hoch wird.

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- Halbautomatik - Motor Ein/Ausbau

Bei einem Käfer mit Halbautomatik ist der Motorausbau etwas komplizierter als bei einem normalen Schaltwagen. Dies liegt an den zusätzlichen Ölleitungen und an dem Drehmomentwandler.
Man beginnt mit dem Ausbau des Luftfilters, Heizschläuchen, Gaszug und allen elektrischen Leitungen (Batterie abklemmen). Wagen aufbocken und die Ölleitung unten am Vorratsbehälter im Radkasten trennen. Dazu wird die Hohlschraube herausgedreht. Dabei läuft auch das ganze Öl aus! Nun muß die Ölleitung am hinteren Abschlußblech getrennt werden (Überwurfmutter und Gegenmutter). Dann kann auch das Abschlußblech ausgebaut werden. Je nach Modell muß am Automatikbehälter oben am Einfüllstutzen die Rückleitung abgeschraubt werden. Dies ist aber nur nötig, wenn sie anstatt durch die Karosserie durch das vordere Motorabschlußblech läuft.
Nun geht es unter den Wagen um Heizungszüge und Heizschläuche zu lösen. Dann kommen die unteren Motorschrauben und der obere Bolzen auf der Fahrerseite an die Reihe. Bei älteren Modellen sitzt hier noch eine Mutter hinter dem Gebläsekasten, sonst geht es mit Knarre und Verlängerung von unten. Der Bolzen sitzt versteckt unter dem Ausrückhebel des Unterdruckservos. Bevor die letzte Motorschraube gelöst wird, muß der Drehmomentwandler gelöst werden. Dies geht von unten durch ein rechteckiges Fenster im Getriebe. Die Schrauben haben nur einen 8er Kopf, sitzen aber sehr fest. Gutes Werkzeug ist hier Pflicht. Um alle vier Schrauben zu lösen, muß der Motor jeweils eine viertel Umdrehung weiter gedreht werden. Dann kann die letzte Motorschraube rechts hinter dem Gebläsekasten gelöst werden und der Motor nach unten abgelassen werden. Wichtig ist, das der Drehmomentwandler auf der Getriebewelle sitzen bleibt, denn sonst läuft auch hier das ganze Öl aus.
Der Einbau geschieht in umgekehrter Reihenfolge. Für den Drehmomentwandler sollten neue Schrauben verwendet werden. Nach erfolgreichem Einbau ist neues Automatiköl aufzufüllen. Kontrolle bei warmen und laufendem Motor.

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- Motortuning - Möglichkeiten und Kosten

Die einfachste Möglichkeit, seinen Käfer schneller zu machen, ist der Einbau eines 1600ccm/50PS Motors. Gerade beim Mexikokäfer mit 34PS merkt man einen deutlichen Unterschied in der Beschleunigung. In der Endgeschwindigkeit macht sich die Motorleistung nicht so deutlich bemerkbar, erst recht nicht, wenn das alte Getriebe weiter gefahren wird. Hier liegt auch eine Gefahr, denn zu einem stärkerem Motor gehört auch ein länger übersetztes Getriebe, ansonsten ist der Motor schnell überdreht, gerade bei Dauervollgas. Die Kosten liegen bei 300-500 DM für einen gebrauchten Motor oder um die 2000DM für einen neuen Rumpfmotor.
Die nächste Stufe der Leistungssteigerung liegt bei ca. 60PS durch die Verwendung zweier Doppelvergaser. Die Kosten liegen bei etwa 1000DM. Spätestens jetzt sollte man auch einen zusätzlichen Ölkühler einkalkulieren.
Die Doppelvergaser kommen erst recht zur Geltung, wenn auch der Motorblock aufgerüstet wird. Hubraumerhöhung auf 1800 oder 2000ccm, neue Zylinderköpfe, Nockenwelle und viel Feinarbeit bringen am Ende zwischen 80 und 120PS. Die Kosten richten sich nach dem verbauten Material und den eigenen Fähigkeiten, den Umbau durchzuführen. Ab 3000DM muß man rechnen, nach oben gibt es so schnell keine Grenze.
Die teuerste Variante des Käfertuning ist der Einbau eines Typ4 Motors, wie er im VW-Porsche verwendet wurde. Mit 2 Liter Hubraum hat dieser Motor 100PS. Dies ist serienmäßig und bedeutet auch eine entsprechende Haltbarkeit. Den Motor gibt es auch im VW-Bus, aber hier hat er nur 70PS. Natürlich kann der Typ4 auch noch getuned werden. Hubraum von 2,2 bis 2,7 Liter sind möglich und bringen bis zu 200PS. Hier steigen die Kosten aber schnell an. Ab 5000DM für einen 2Liter sind zu berücksichtigen. Beim Typ4 benötigt man noch zahlreiche Spezialteile, um den Motor überhaupt in den Käfer einbauen zu können. Dies sind u.a.: Doppelvergaser, Porschegebläse, gekürzte Heizbirnen und Auspuff, Ölkühlung, elektrische Benzinpumpe, Spezialschwungrad, Öleinfüller, Riemenscheibe etc. Dadurch kommen schnell noch einmal einige Tausender zusammen.
Natürlich läßt sich durch Eigenbau und Gebrauchtteile einiges sparen. Ab 60PS sollte unbedingt auch ein längeres Getriebe eingebaut werden. Bei allen Umbauten kommen noch Kosten für den TÜV hinzu, um den Käfer auch auf der Staße bewegen zu dürfen.

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